Haus am Augustmittag, 1905, Haltestelle Gerstenbergerstr.
Kunstsammlungen Chemnitz, Leihgabe aus Privatbesitz
Das Gemälde zeigt ein besonntes, großes Haus, dessen Fassade und Dach in Rot und Gelb leuchten. Den Kontrast bildet die Vegetation, wobei besonders der in komplementärem dunklem Blaugrün gemalte Nadelbaum rechts im Vordergrund Tiefe ins Bild bringt. Die Entstehung des Bildes fällt in den ersten Sommer der am 7. Juni 1905 gegründeten Künstlergruppe; das Motiv ist somit eines der ersten in Öl gemalten Brücke-Bilder Schmidt-Rottluffs überhaupt und eines der wenigen aus dem Jahr 1905, denn im Vordergrund stand in jenem Jahr der Holzschnitt.
Das Bild zeigt das große, zweistöckige Mietwohnhaus mit Nebengebäude auf einem benachbarten Grundstück der elterlichen Mühle, dem ersten auf Rabensteiner Gebiet – jetzt Limbacher Straße 388. Trotz des heutigen ruinösen Zustandes kann man die Gestalt des Gebäudes noch erahnen und bei Schmidt-Rottluff wiedererkennen. Bereits um 1902 hatte er dasselbe Haus in einem heute leider verschollenen Aquarell erfasst.
Das Gemälde vom August signierte er selbstbewusst mit seinem neuen, noch abgekürzt verwendeten Künstlernamen "Schmidt-Rottl.", eine der frühesten bekannten Signaturen dieser Art. Schmidt-Rottluffs Selbstbewusstsein und das Vertrauen in seine künstlerischen Fähigkeiten und ein künftiges Leben als Künstler müssen bereits so überzeugend gewesen sein, dass er sich von allen anderen Künstlern mit dem gleichen Namen abgrenzen wollte und seinem eigenen Namen den seines Geburtsortes hinzufügte. Das war ein durchaus übliches Vorgehen, zeugt aber auch von der engen Verbundenheit Schmidt-Rottluffs zu seinem Heimatort.
Jahr 1905
Öl auf Pappe, 35 x 51 cm
(Quelle; Karl Schmidt-Rottluff in den Kunstsammlungen Chemnitz, Bestandskatalog 2015)
www.kunstsammlungen-chemnitz.de
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