Schneelandschaft, Weg zu den Felsendomen
Kunstsammlungen Chemnitz
Diese Schneelandschaft malte Schmidt-Rottluff im Winter 1946/47 in seinem Atelier in Berlin. Doch es ist eine Erinnerung an seine Heimat in Chemnitz. So wird von Fachleuten und Einwohnern des Stadtteiles Rabenstein angenommen, dass sich dieses Motiv auf eine Felsenlandschaft am Rabensteiner Hoppberg beziehe. Hoppberg kommt übrigens von Hopfenberg, da früher auf dem ehemals nicht bewaldeten Berg Hopfen angebaut wurde. Andere Meinungen sagen inzwischen, dass es auch der Steinbruch am Kupferberg sein könnte, der sich hinter dem Ensemble Schmidt-Rottluff heute entlang des Pleißenbaches sowie der Autobahn erstreckt. Dort gebe es Birken – auf dem Hoppberg aber nicht. Sicher ist, dass Schmidt-Rottluff in den Jahren, in denen er während der Kriegszeit in Chemnitz wohnte, oft in der Natur und auch in den umliegenden Wäldern unterwegs war, um Motive zu finden oder auch Holz zum Heizen zu sammeln. Außerdem bot ihm der vertraute Wald die Möglichkeit, Verfolgern aus dem Weg zu gehen, die das Malverbot, das von den Nazis gegen ihm verhängt wurde, überprüfen wollten. So gab es in dem alten Zaun am Landhaus ein verstecktes Türchen, das ihm den Weg in die Natur unbemerkt öffnete.
Das Zentrum des Gemäldes bilden unter Schneeresten verborgene bemooste Felsen. Birken und Buchen schneiden die Komposition vertikal. In diesem engen Bildausschnitt ist die Tiefe der nach links hinten führenden Waldlandschaft nur zu erahnen. Es ist ein ruhiger Blick auf dieses kleine Stück Natur, das so viel neues Leben in sich zu bannen scheint. Insgesamt malte Schmidt-Rottluff zahlreiche Bilder über die Natur seiner Heimat bzw. Auch in anderen Gegenden, die er Zeit seines Lebens besuchte.
Jahr 1947
Material / Technik Öl auf Leinwand
(Quelle: Karl Schmidt-Rottluff Werke in den Kunstsammlungen Chemnitz, herausgegeben von Ingrid Mössinger im Jahr 2015 als Bestandskatalog der Kunstsammlungen Chemnitz)
www.kunstsammlungen-chemnitz.de
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